Dienstag, 18. Dezember 2012

Winterruhe

Wir, Bernhard (26) und Anna (24), wohnen seit eineinhalb Jahren zusammen. In unserem ersten Sommer in der Wohnung hielt sich unser Gartenfieber noch in Grenzen. Die ersten Vorboten unserer Sucht äusserten sich in zwei Chillipflanzen (Ravid) und einem Tomatenstock (Coeur du Boeuf) – alle drei grosszügige Geschenke von Anna's Bruder. Schon bald ergänzten verschiedene Kräuter den Balkongarten. Im Winter 2011 packte uns dann die Pflanzwut. Samen, vorallem von Chillis und Tomaten wurden bestellt und im Januar dann kleine Setzlinge hochgezogen. Neben drei verschiedenen Sorten Chilli (Ravid, Napalese Bell und Thai Orange) fanden auch mehrere Tomatensorten (Balkontomaten, Tiger Romano, Hilbilly und Reisetomaten) und Bohnen (Kefen und Buschbohnen) ihren Weg auf den Balkon im fünften Stock. Wir versuchten unser Glück sogar an Zucchini und Kürbissen, hier waren jedoch die Setzlinge, welche wir zu unseren Eltern in die Gärten verfrachtet hatten um vieles erfolgreicher als unser Experiment in Töpfen auf dem Balkon. Im Juni mussten wir feststellen – 2 Balkone total 15 m² sind nicht ausreichend. Wir brauchen mehr Platz. Wir liessen uns auf die Warteliste für einen Schrebergarten setzen und erhielten unverhofft schnell unsere grüne Stadtoase.


Im September 2012 konnten wir unser kleines, gepachtetes Stück Land dann übernehmen. Die anfänglich etwas wilden 200 m² haben wir in den verbleibenden Monaten dieses Jahres gebändigt und haben die ersten und auch letzten Samen dieses Jahres gesetzt.

Bereits jetzt, 3 Monate nach Pachtantritt konnten wir garteneigene Radieschen (kleiner Tipp, vorsicht bei der ausgesäten Samenmenge – unsere hatten fast 100% Keimfähigkeit) und Salate geniessen. Die erste Ladung Zwiebeln und Knoblauch sind gesetzt und wir freuen uns auf die nächsten Monate um unser Frühbeet einzurichten. Die Zwiebeln für die Frühlingsblumen sind ebenfalls in der Erde und wir sind bereits fleissig am Pläne schmieden, für das kommende Jahr.






Es ist ein Schnee gefallen, 
hat alles Graue zugedeckt, 
die Bäume nur gen Himmel nicht; 
bald trinkt den Schnee das Sonnenlicht, 
dann wird das alles blühen, 
was in der harten Krume jetzt 
kaum Wurzeln streckt.
Richard Dehmel (1863 - 1920)



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen