Samstag, 29. Dezember 2012

Insektenhotel

Noch kurz vor dem neuen Jahr haben wir uns an unser erstes "Bauprojekt" gewagt. Ein Insektenhotel soll es werden.
Als Vorlage diente ein Video auf Youtube:


Im Baumarkt haben wir dazu folgendes eingekauft:

  • 3 Leimholzbretter (Fichte/Tanne) 2000 x 200 x 18 mm (Seitenwände und Böden)
  • 1 Leimholzbrett (Fichte/Tanne) 1200x 300 x 16 mm (breiter für das Dach)
  • Holzlasur/Lack
  • Maurersperrbahn R500 als günstiger Dachbelag
  • Tonziegel
  • Tontöpfe in unterschiedlichen Grössen
  • Holzwolle
  • Schrauben
  • Nägel
  • Kiesel


Die Wahl des Holzes und des Dachbelags erfolgte eher intuitiv - es wird sich zeigen, ob die Maurersperrbahn als Dach und Fichte für draussen geeignet ist.


























Die Breite des Insektenhotels wurde auf 60 cm gewählt. Aus zweien der drei langen Bretter wird jeweils eine Seitenwand sowie ein Etagenboden. Aus dem dritten Brett werden zwei Böden, eine Dachstütze und eine vertikale Wand zur Trennung der Tontöpfe.

Das Holz wurde vor der Montage mit Holzlasur behandelt.

Die Montage erfolgte mit Schrauben (vorgebohrt). Lediglich die Maurersperrbahn wurde genagelt (in Steifen jeweils auf der Regenabgewandten Seite). Zusätzlich zum Dach wurden auch die Füsse mit Maurersperrbahn vor der Feuchtigkeit im Boden geschützt - diese werden später in grobem Kiesel eingelassen. Zum späteren Aufhängen der Tontöpfe wurden kleine "Haken" montiert.

Das Einsetzen im Garten sowie der Innenausbau erfolgen im Frühling.
Jetzt suchen wir fleissig nach Innereien (Holunder, Baumstrunke, etc.)

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Kriegserklärung

Wir lieben Chillipflanzen. die mild bis sehr scharfen Früchtchen, Nachtschattengewächse (Solanaceae), haben uns auf dem Balkon grosse Freude bereitet. Nun wollen wir den Ertrag erhöhen. Dies würde im sonnigen Garten, mit vielen Bestäubern am besten funktionieren, aber...

Ja, dieses verflixte Aber. Im Freiland gibt es Schnecken. Chilli schützen sich durch die erhöhte Produktion von Capsaicin vor Fressfeinden und Pilzbefall.  Leider besitzen nur Säugetiere die speziellen Hitze- und Schmerzrezeptoren und so stellen die leckeren Blätter und Früchte ein gefundenes Fressen für die gemeine Nacktschnecke dar.

DEAD or ALIVE: 
Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris)

Foto: Håkan Svensson


- liebt Chili-, und Salatblätter, sowie Erdbeerchen und Tagetes
- Tendenz zum Alkoholiker - liebt Bier
- mag es feucht und dunkel, mit Hohlräumen und Unterschlüpfen
- Dämmerungsaktiv
- mag keinen Thymian, Rosmarin und Lavendel
- empfindlich gegen Salz und Scheren
- mag keinen stark aufgerauten Boden


Mit diesem Wissen zählen wir uns, per sofort, neben Igel und Vögeln zu natürlichen Feinden dieses Schädlings. Neben umweltfreundlichem Gift (unsere Wahl sind Feramol Schneckenkörner, da es ein Eisensalz ist, welches Igel nicht schadet) werden wir mit mechanischen Methoden (unter Brettern Schnecken und Eier aufsammeln, zerschneiden und gezielt ersäufen) den Plagegeistern zu Leibe rücken und ihnen den Aufenthalt in unserem Garten vermiesen (Schneckenfallen, Schneckenzäune, Töpfe mit Kunststoffkragen, Schutzpflanzen, Selbstschussanlagen und Elektrozäune).

Dienstag, 18. Dezember 2012

Winterruhe

Wir, Bernhard (26) und Anna (24), wohnen seit eineinhalb Jahren zusammen. In unserem ersten Sommer in der Wohnung hielt sich unser Gartenfieber noch in Grenzen. Die ersten Vorboten unserer Sucht äusserten sich in zwei Chillipflanzen (Ravid) und einem Tomatenstock (Coeur du Boeuf) – alle drei grosszügige Geschenke von Anna's Bruder. Schon bald ergänzten verschiedene Kräuter den Balkongarten. Im Winter 2011 packte uns dann die Pflanzwut. Samen, vorallem von Chillis und Tomaten wurden bestellt und im Januar dann kleine Setzlinge hochgezogen. Neben drei verschiedenen Sorten Chilli (Ravid, Napalese Bell und Thai Orange) fanden auch mehrere Tomatensorten (Balkontomaten, Tiger Romano, Hilbilly und Reisetomaten) und Bohnen (Kefen und Buschbohnen) ihren Weg auf den Balkon im fünften Stock. Wir versuchten unser Glück sogar an Zucchini und Kürbissen, hier waren jedoch die Setzlinge, welche wir zu unseren Eltern in die Gärten verfrachtet hatten um vieles erfolgreicher als unser Experiment in Töpfen auf dem Balkon. Im Juni mussten wir feststellen – 2 Balkone total 15 m² sind nicht ausreichend. Wir brauchen mehr Platz. Wir liessen uns auf die Warteliste für einen Schrebergarten setzen und erhielten unverhofft schnell unsere grüne Stadtoase.


Im September 2012 konnten wir unser kleines, gepachtetes Stück Land dann übernehmen. Die anfänglich etwas wilden 200 m² haben wir in den verbleibenden Monaten dieses Jahres gebändigt und haben die ersten und auch letzten Samen dieses Jahres gesetzt.

Bereits jetzt, 3 Monate nach Pachtantritt konnten wir garteneigene Radieschen (kleiner Tipp, vorsicht bei der ausgesäten Samenmenge – unsere hatten fast 100% Keimfähigkeit) und Salate geniessen. Die erste Ladung Zwiebeln und Knoblauch sind gesetzt und wir freuen uns auf die nächsten Monate um unser Frühbeet einzurichten. Die Zwiebeln für die Frühlingsblumen sind ebenfalls in der Erde und wir sind bereits fleissig am Pläne schmieden, für das kommende Jahr.






Es ist ein Schnee gefallen, 
hat alles Graue zugedeckt, 
die Bäume nur gen Himmel nicht; 
bald trinkt den Schnee das Sonnenlicht, 
dann wird das alles blühen, 
was in der harten Krume jetzt 
kaum Wurzeln streckt.
Richard Dehmel (1863 - 1920)